Ob Automatiker/in, Elektroinstallateur/in oder Kauffrau/Kaufmann: Alle 112 neuen Lernenden aus allen Ausbildungsberufen der ETAVIS starteten ihre Lehre mit dem 5-tägigen Basisseminar in der Lenk im Simmental. Erhalten Sie in zwei Teilen Einblicke in die Erzählungen eines Lernenden.

Montag

Ich lief den Gang des Zuges entlang und liess meinen Blick durch den Waggon schweifen: Grau-rote Shirts, soweit das Auge reicht! Die Zugabteile waren voll mit jungen Berufseinsteiger/innen im ETAVIS-Look. Aus allen Ecken der Schweiz reisten wir individuell in die Lenk im Simmental, um unsere jeweiligen Ausbildungen mit dem Basisseminar zu starten.

Anreise im ETAVIS-Look.

Das Lagerhaus lag am Rande des Dorfes und war von einem wunderschönen Bergpanorama umgeben.

Unsere schöne Anlage in der Lenk.

Dort angekommen versammelten wir uns alle im grossen Esssaal und nahmen an den langen Tischen Platz. Nach und nach trafen immer mehr Jugendliche ein. So viele Lernende auf einen Blick zu sehen, war sehr eindrücklich. Im Raum wurde es immer lauter. Wir begannen, uns gegenseitig kennenzulernen und uns auszutauschen.

Um 11:15 Uhr betrat dann Dieter Schwizer den Raum. Er leitet die Region Ost & Tessin und ist ausserdem ein Mitglied der Geschäftsleitung. Schlagartig wurde es ruhig und Herr Schwizer begann mit der Begrüssung. Er sprach über die Werte, die in unserer Firma gelebt werden und stellte unseren Konzern, die VINCI Energies, vor.

Im Anschluss an seine Rede wurden uns unsere 16 Betreuer/innen vorgestellt, die bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls alle bei der ETAVIS tätig sind. Sie stellten uns das Wochenprogramm vor und erklärten uns die Hausregeln. Nach dieser spannenden Einführung durften wir unsere Zimmer beziehen und wurden in Teams eingeteilt, in denen wir die ganze Woche arbeiteten. Jedes Team durfte sich einen eigenen Namen geben.

Am Mittag stärkten wir uns für den Postenlauf, der am Nachmittag auf dem Programm stand. Der Rundgang bestand aus 9 Posten, die im Dorf verteilt lagen, wodurch wir auch direkt die Gegend kennenlernen konnten. Die Posten bestanden aus verschiedenen Fragen zum Konzern oder unseren Lehrberufen. Neben solchen Fragen gab es jedoch auch praktische Aufgaben zu meistern.

Gemeinsam knobeln wir an einer Aufgabe.

Bei der Talstation der Bergbahn bspw. mussten wir berechnen, mit welcher Geschwindigkeit das Wasser im Bach nebenan fliesst. Bei einer anderen Aufgabe wiederum porträtierten wir uns gegenseitig mit einem Video. Um die Gruppendynamik intensiver zu stärken, gab es auch eine Teambuildingaufgabe: Mit vorhandenen Utensilien, wie Klebeband und Papier, mussten wir einen möglichst hohen Turm bauen. Das war gar nicht so einfach!

Wer schafft den höchsten Turm?

Nach dem Abendessen durften wir dann noch ein paar freie Stunden geniessen. So gingen wir auf die grosse Anlage vor dem Lagerhaus und spielten Fussball oder Basketball und lernten uns dabei näher kennen. Mit vielen Eindrücken ging es gegen 22 Uhr ins Bett.

 

Dienstag:

Der Tag startete früh. Nach dem Frühstück erwartete uns wie am Vortag ein Postenlauf in unseren Gruppen. Dieses Mal waren wir im und rund um das Lagerhaus unterwegs. Die Posten waren sehr vielseitig. Unter anderem beschäftigten wir uns mit Auftrittskompetenz und Etikette. Diese Themen sind in unseren Berufen sehr wichtig, da wir ständig mit Kunden in Kontakt treten werden. Unsere Referentin erklärte uns an anschaulichen Beispielen, wie wir uns als Aushängeschild der Firma verhalten, wie wir uns den Kunden vorstellen und wie wichtig ein einheitlicher Austritt ist.

Unsere Betreuerin zeigte uns, wie man sich Kunden richtig vorstellt.

Ein Posten blieb mir sehr stark in Erinnerung! Es ging um die fünf Sicherheitsregeln beim Arbeiten mit Elektrizität. Diese lauten wie folgt:

  1. Freischalten
  2. gegen Wiedereinschalten sichern, also ein Schloss o.Ä. anbringen
  3. Spannungsfreiheit feststellen, also messen, ob keine Spannung mehr vorhanden ist
  4. erden und kurzschliessen
  5. benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Damit wir uns diese wichtigen Regeln einprägen, zeigte uns der oberste Sicherheitsbeauftragte der ETAVIS, was geschieht, wenn jemand die 5 Sicherheitsregeln nicht einhält – und das anhand einer Essiggurke! Ja genau, richtig gehört! Mit einer Essiggurke zeigte er uns was passiert, wenn man unter Spannung arbeitet. Unsere Finger würden dann nämlich genau so aussehen, wie die vor uns rauchende Essiggurke. Dieses Bild werde ich nie mehr vergessen!

Die rauchende Gurke symbolisiert die Gefahr beim Arbeiten unter Spannung.

Auch unsere Kreativität war an diesem Morgen gefragt! Ein Posten bestand darin, ein Werbeplakat für die ETAVIS zu entwerfen. Dabei konnten wir uns gestalterisch austoben und uns noch einmal mit den Werten der Firma auseinandersetzen.

Hier entsteht ein Werbeplakat für die ETAVIS.

Beim letzten Posten wurden uns dann noch unsere Kundenaufträge zugeteilt, die wir am Mittwoch auszuführen hatten. Neben guten Schuhen und Arbeitskleidung, die wir bereits erhielten und selbst mitnahmen, durften wir bei diesem Posten noch passende Handschuhe fassen. Ausserdem erhielten wir pro Team eine Apotheke, damit wir kleinere Verletzungen direkt vor Ort behandeln könnten. Wir waren alle ein wenig aufgeregt und vor allem gespannt auf unsere ersten richtigen Aufträge und die Zusammenarbeit mit den Kunden. Doch dazu erzähle ich im nächsten Beitrag mehr!

Für jede Gruppe gab es Handschuhe und eine Apotheke.

Die Auftrittskompetenz beschäftigte uns auch am Nachmittag. Mit unserer jeweiligen Betreuungsperson suchten wir uns bei dem tollen Wetter einen schattigen Platz vor dem Lagerhaus und führten verschiedene Rollenspiele durch. Diese dienten dazu, dass wir uns vorgängig bereits mit möglichen, vielleicht auch unangenehmen Szenarien, die uns in der Berufswelt erwarten könnten, auseinandersetzen.

Die Rollenspiele halfen, uns in verschiedene Situationen zu fühlen.

Ein Szenario war beispielsweise folgendes: «Auf dem Weg zu einem Kundenauftrag habt ihr euch verfahren und erscheint daher 30 Minuten zu spät. Der Kunde ist sichtlich genervt. Wie verhaltet ihr euch?» Die Aufgabe war nun zu üben, wie wir mit solchen Situationen umgehen. In einem geschützten Rahmen solche Umstände, die im Berufsalltag vielleicht mal vorkommen können zu üben, war sehr hilfreich.

Im Anschluss an die Übungen konnten wir uns auf die Aufträge vom kommenden Tag vorbereiten und letzte Abklärungen mit Kunden und Betreuer/innen treffen. Wir erhielten die Aufgabe, den Kundenauftrag genau zu dokumentieren. Welchen Auftrag dürfen wir genau erledigen? Wie sah es vor und wie nach unserer Arbeit aus? Wie lief es mit der Gruppe und war der Kunde zufrieden? All diese Fragen mussten nach dem morgigen Tag beantwortet und in einer Präsentation festgehalten werden.

Am Abend durften wir wieder etwas Freizeit geniessen. Einige von uns waren wieder draussen und andere sahen sich das Champions League Spiel von den Berner Young Boys an, welches die Schweizer mit 3:1 gewannen! Um am nächsten Tag auch fit zu sein, suchten wir gleich im Anschluss unsere Zimmer auf, um genügend Energie für unseren ersten Kundenauftrag zu tanken. Wie die Aufträge und die dazugehörige Präsentation verliefen, erfahren Sie im nächsten Beitrag.

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