Die Lernenden verwirklichten ihre ersten richtigen Aufträge und sammelten wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Kunden. Ein Lernender gewährt spannende Einblicke und erzählt, welche Worte CEO Remy Wittwer an die jungen Berufsleute richtete.
Mittwoch:
Jedes Team traf sich individuell zum vereinbarten Zeitpunkt mit der jeweiligen Betreuungsperson und dem Kunden vor dem Lagerhaus. Unsere Gruppe versammelte sich um 7:15 Uhr beim Parkplatz. Doch vom Kunden war weit und breit keine Spur. Auf einmal sahen wir, wie aus der Ferne eine Frau auf dem E-Bike der Strasse entlang auf uns zu fuhr. Sie winkte uns und sagte, wir sollten ihr hinterherfahren. So stiegen wir in unseren Bus und fuhren der Kundin nach, bis wir nach einigen Minuten auf einem Bauernhof eintrafen. Dort wurden wir bereits vom Vater des Bauern empfangen, der uns direkt zum Stall führte. Vor dem Stall stand ein Traktor mit einem grossen Anhänger bereit, der bis oben mit Sägemehl gefüllt war.
Der Vater des Bauern stellte sich vor uns hin und erklärte uns ein Szenario: «Wenn die Kühe im Spätsommer von der Alp abziehen, benötigen sie einen schönen, sauberen Stall.» Und genau diese Aufrüstung des Stalls war unsere heutige Aufgabe. Ich fand das eine tolle Aufgabe, worin man auch direkt den Nutzen sah. Der 78-jährige Vater des Bauern griff nach ein paar Schaufeln und überreichte diese einigen von uns. Die anderen wies er zu den Schubkarren. «Ihr zwei mit den Schaufeln steigt auf den Anhänger und schaufelt das Sägemehl vor zu in die Schubkarren. Ihr mit den Schubkarren: Leert jeweils die volle Ladung in den Stall. Die übrigen mit den Schaufeln verteilen das Sägemehl dann in den Einstellplätzen.» Die Aufgaben waren klar verteilt, und dann ging es auch schon los.
Wir packten alle sofort mit an und gaben unser Bestes, diesen Auftrag zur vollsten Zufriedenheit des Kunden auszuführen. Auch unser Teambetreuer griff zur Schaufel und unterstützte uns tatkräftig. Es hat viel Spass gemacht, im Team zu arbeiten und den glücklichen Kunden über unsere Unterstützung zu erleben. Nach dieser Arbeit, und dem von der Familie gespendeten Z’Nüni, fuhren wir dann noch zur Alp hoch, wo uns der Bauer bereits erwartete und verbrachten den Rest des Tages mit Weidearbeiten.
Am Abend durften wir dann einen leckeren Grillplausch geniessen, wo wir alle wieder zusammenkamen und von unserem jeweiligen Tag berichteten. Die unterschiedlichen Erfahrungen des Tages wurden rege diskutiert und ausgetauscht.
Das eine Team durfte auf eine Alp hochfahren und Äste verbrennen, die zuvor gerodet wurden. Es sei zwar wegen des Feuers sehr warm gewesen, in einer solch schönen Kulisse zu arbeiten, sei jedoch einmalig gewesen.
Wieder ein anderes Team konnte mit einem Kunden um den Lenkersee heuen. Nicht zuletzt wegen den hohen Temperaturen war diese Arbeit anstrengend, man habe aber direkt gesehen, was man geleistet habe und das spornte das Team an.
Unsere ersten Kundenaufträge waren ausgeführt. Wir waren alle zufrieden und auch erleichtert, dass alles glatt lief. Müde und erschöpft von diesem Tag, fielen wir nach dem Essen in unsere Betten.
Donnerstag:
Am Donnerstag standen dann die Präsentationen der Kundenaufträge an, wobei uns ein breites Publikum erwartete. Unter anderem auch der CEO der ETAVIS, Remy Wittwer, reiste in die Lenk, um sich die Präsentationen anzuhören. Am Morgen hatten wir noch einmal Zeit, ein letztes Mal daran zu feilen.
Da alle sehr unterschiedliche Kundenaufträge ausführten, waren die Präsentationen auch entsprechend vielseitig und sehr spannend. Es war interessant zu hören, was die anderen Teams geleistet haben und wo ihre Knackpunkte lagen.
Zum Schluss wandte sich auch Herr Wittwer an uns Lernende und gratulierte uns für die Präsentationen und zu unseren Lehrstellen. Vor allem auch die weiblichen Lernenden beglückwünschte er zu diesem Schritt und bestärkte sie, den Mut nie aufzugeben, auch in einer männerdominierten Berufswelt weiterzukommen.
Wir waren alle erleichtert, dass unsere Präsentationen so gut ankamen und auch entsprechend stolz auf unsere Leistung. Am Nachmittag erwartete uns dann eine Art Spiele-Olympiade. Wie bereits die gesamte Woche, bestritten wir auch diese Olympiade in unseren jeweiligen Teams. Es gab diverse Challenges, wie «4 gewinnt», «Wer wird Millionär», einen Fitnessparcours mit Liegestützen oder einen Flossenlauf.
Sportliche Ausdauer…
…sowie auch Geschicklichkeit waren gefragt.
Während der gesamten Woche wurden die einzelnen Teams mit Punkten bewertet. Etwa die Zimmerordnung, die Kundeaufträge, unsere Präsentationen sowie auch die Spiele-Olympiade gaben Punkte. Am Freitagmorgen fand dann die Rangverkündigung statt. Den besten drei Teams wurde eine Überraschung versprochen.
Freitag:
Es war bereits der letzte Tag und noch vor dem Frühstück brachten wir unsere Zimmer wieder auf Vordermann und packten unsere Sachen zusammen. Dann wurden die besten drei Teams gekürt, die sich zurecht sehr darüber freuten. Als Überraschung durften sie auf die Metsch und dort mit Mountain-Cars eine rasante Abfahrt geniessen.
Alle anderen Teams unternahmen gemeinsam eine kleine Wanderung. Wir fuhren mit der Gondelbahn auf den Betelberg und liefen von oben bis zur Mittelstation herunter. Auf dem Weg kamen wir am Speichersee vorbei, der im vergangenen Jahr neu errichtet wurde. Wir erhielten ein paar spannende, technische Informationen dazu. Es war ein sehr schöner Abschluss dieser Woche. Wir nehmen alle sehr viel mit und freuen uns, all das gelernte im Berufsleben anzuwenden.
Ein toller Abschluss einer ereignisreichen Woche.
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